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08 Dez
08. Dez. 2022 09. Dez. 2022 | 14:00 - 14:00
Interdisziplinäre Tagung

Postkoloniales Völkerstrafrecht

Muss das Völkerstrafrecht dekolonialisiert werden? Dieser Frage wollen Markus Abraham (Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg) und Georgia Stefanopoulou (Kriminalwissenschaftliches Institut der Leibniz Universität Hannover) am 8. und 9. Dezember 2022 bei Ihrer gemeinsam veranstalteten interdisziplinären Tagung nachgehen. Dabei soll es auch um die Entwicklung und die Aussichten kosmopolitischer Menschenrechtskonzepte in der postkolonialen Welt gehen.

Die Veranstaltung wird durch die Fritz Thyssen Stiftung unterstützt und wird im Gästehaus der Universität Hamburg stattfinden.

Über das Thema

„Was für den Westen Universalismus ist, ist für den Rest der Welt Imperialismus“, schreibt Samuel Huntigton 1996 und diagnostiziert einen „Kampf der Kulturen“ auf der Bühne der Weltpolitik. Der Kampf wird durch ein Misstrauen gegenüber „westlich“ geprägten Institutionen und sog. westlichen Werten getragen. Das Misstrauen gegen den Westen geht auf vom Kolonialismus hinterlassene kollektive Traumata zurück. Zwangsläufig ist von dieser Skepsis auch die internationale Strafjustiz betroffen. Die Kritik lautet, dass globale Ungleichheiten im Rahmen einer selektiven internationalen Strafjustiz weiter vertieft werden. Vorwürfe dieser Art machen zur Stärkung der Legitimationsgrundlagen des Völkerstrafrechts die Öffnung des juristischen Diskurses für Überlegungen aus wissenschaftlichen Disziplinen erforderlich, die sich mit den Langzeitfolgen des Kolonialismus beschäftigen.

Damit sind vor allem die postkolonialen Theorien gemeint, deren rechtswissenschaftliche Rezeption die Tagung voranbringen möchte. Fruchtbar sind auch Diskussionszusammenhänge aus dem Kontext der Critical Race Theory, zumal diese als Zweig der Critical Legal Studies sogar einen rechtswissenschaftlichen Ursprung haben. Disziplinenübergreifend soll diskutiert werden, inwieweit die völkerstrafrechtliche Praxis Spuren des Kolonialismus aufweist und ob sie zur Konstruktion von Rasse als Ordnungsprinzip der Weltgemeinschaft beiträgt.

Das Programm

Es wird Impulsvorträge und Diskussionen zu folgenden Themenbereichen geben:

  • Panel 1: Postkoloniale Perspektiven und Rechtskritik
    • Claudia Bruns (HU Berlin)
    • María do Mar Castro Varela (Wien/ASH Berlin)
    • Nikita Dhawan (TU Dresden)
    • Felix Hanschmann (BLS Hamburg)
    • Karina Theurer (ECCHR Berlin)
  • Panel 2: Spannungen im Völkerstrafrecht
    • Simon Schulze (Trier)
    • Moritz Vormbaum (Münster)
    • Andreas Werkmeister (HU Berlin)
    • Frank Zimmermann (Münster)
  • Panel 3: Postkoloniales Völkerstrafrecht
    • Christian Becker (Frankfurt a.O.)
    • Julia Geneuss (Potsdam)
    • Andreas Gutmann (Bremen)
    • Florian Jeßberger (HU Berlin)
    • Franziska Martinsen (Duisburg-Essen)

Den detaillierten Programmablauf finden Sie im Veranstaltungsflyer.

Termin

08. Dez. 2022 09. Dez. 2022
14:00 - 14:00

Ort

Gästehaus der Universität Hamburg
Rothenbaumchaussee 34
20148 Hamburg
08 Dez
08. Dez. 2022 09. Dez. 2022 | 14:00 - 14:00
Interdisziplinäre Tagung

Postkoloniales Völkerstrafrecht

Muss das Völkerstrafrecht dekolonialisiert werden? Dieser Frage wollen Markus Abraham (Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg) und Georgia Stefanopoulou (Kriminalwissenschaftliches Institut der Leibniz Universität Hannover) am 8. und 9. Dezember 2022 bei Ihrer gemeinsam veranstalteten interdisziplinären Tagung nachgehen. Dabei soll es auch um die Entwicklung und die Aussichten kosmopolitischer Menschenrechtskonzepte in der postkolonialen Welt gehen.

Die Veranstaltung wird durch die Fritz Thyssen Stiftung unterstützt und wird im Gästehaus der Universität Hamburg stattfinden.

Über das Thema

„Was für den Westen Universalismus ist, ist für den Rest der Welt Imperialismus“, schreibt Samuel Huntigton 1996 und diagnostiziert einen „Kampf der Kulturen“ auf der Bühne der Weltpolitik. Der Kampf wird durch ein Misstrauen gegenüber „westlich“ geprägten Institutionen und sog. westlichen Werten getragen. Das Misstrauen gegen den Westen geht auf vom Kolonialismus hinterlassene kollektive Traumata zurück. Zwangsläufig ist von dieser Skepsis auch die internationale Strafjustiz betroffen. Die Kritik lautet, dass globale Ungleichheiten im Rahmen einer selektiven internationalen Strafjustiz weiter vertieft werden. Vorwürfe dieser Art machen zur Stärkung der Legitimationsgrundlagen des Völkerstrafrechts die Öffnung des juristischen Diskurses für Überlegungen aus wissenschaftlichen Disziplinen erforderlich, die sich mit den Langzeitfolgen des Kolonialismus beschäftigen.

Damit sind vor allem die postkolonialen Theorien gemeint, deren rechtswissenschaftliche Rezeption die Tagung voranbringen möchte. Fruchtbar sind auch Diskussionszusammenhänge aus dem Kontext der Critical Race Theory, zumal diese als Zweig der Critical Legal Studies sogar einen rechtswissenschaftlichen Ursprung haben. Disziplinenübergreifend soll diskutiert werden, inwieweit die völkerstrafrechtliche Praxis Spuren des Kolonialismus aufweist und ob sie zur Konstruktion von Rasse als Ordnungsprinzip der Weltgemeinschaft beiträgt.

Das Programm

Es wird Impulsvorträge und Diskussionen zu folgenden Themenbereichen geben:

  • Panel 1: Postkoloniale Perspektiven und Rechtskritik
    • Claudia Bruns (HU Berlin)
    • María do Mar Castro Varela (Wien/ASH Berlin)
    • Nikita Dhawan (TU Dresden)
    • Felix Hanschmann (BLS Hamburg)
    • Karina Theurer (ECCHR Berlin)
  • Panel 2: Spannungen im Völkerstrafrecht
    • Simon Schulze (Trier)
    • Moritz Vormbaum (Münster)
    • Andreas Werkmeister (HU Berlin)
    • Frank Zimmermann (Münster)
  • Panel 3: Postkoloniales Völkerstrafrecht
    • Christian Becker (Frankfurt a.O.)
    • Julia Geneuss (Potsdam)
    • Andreas Gutmann (Bremen)
    • Florian Jeßberger (HU Berlin)
    • Franziska Martinsen (Duisburg-Essen)

Den detaillierten Programmablauf finden Sie im Veranstaltungsflyer.

Termin

08. Dez. 2022 09. Dez. 2022
14:00 - 14:00

Ort

Gästehaus der Universität Hamburg
Rothenbaumchaussee 34
20148 Hamburg

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